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Frederick Wiseman ist einer der wichtigsten und einflussreichsten Dokumentarfilmer der letzten sechs Jahrzehnte. 1967 debütierte er mit TITICUT FOLLIES, einem Film über eine geschlossene Anstalt für psychisch kranke Straftäter, der über 20 Jahre nicht gezeigt werden durfte. Schon hier folgte Wiseman Grundsätzen, die sein Werk bis heute prägen: Es gibt keine gefilmten Interviews, keine erklärenden Kommen­tare, keine zusätzliche Musik – stattdessen eine Montage, die die einzelnen Sequenzen so ordnet, dass sie in einen argumentativen Dialog treten. Wisemans Filme nehmen nicht die Lebens­umstände Einzelner in den Blick, sondern handeln von Institutionen: Schulen, Krankenhäusern, Museen, Opernhäusern, dem Militär oder ganzen Nachbarschaften. Sie werden als Mikrokosmen mit eigenen Regeln gezeigt, in denen sich größere Teile der Gesellschaft wiederfinden lassen.

Die Monografie versammelt Aufsätze von internationalen Autor*innen und Filmemacher*innen, die über Wisemans umfangreiches Werk aus vielfältigen Perspektiven schreiben; außerdem ein Gespräch mit dem Regisseur – und als Rahmung zwei Texte von Frederick Wiseman selbst.

Leseproben

Herausgeber*innen

Hannes Brühwiler ist Filmkurator und Autor. Seit 2005 kuratiert er Retrospektiven und Filmprogramme für Kinos und Festivals, darunter zu Hou Hsiao-hsien, Frederick Wiseman, der »Hollywood Blacklist« und dem französischen Kino der 1970er Jahre. 2008 gründete er die jährlich in Berlin stattfindende US-Independent-Filmreihe »Unknown Pleasures«. Er ist Mitredaktor der Filmzeitschrift »Revolver« und Herausgeber des Sammelbandes »The Sound of Fury. Hollywoods Schwarze Liste« (2020) sowie Co-Herausgeber der Monografie »Peter Liechti – Personal Cinema« (2022). Seit Juni 2023 ist er... [mehr]

Pressestimmen

»Generell ist dies ein Buch, das eher Fragen stellt als Antworten gibt. Was ja nie verkehrt ist.« (Frank Arnold, Filmbulletin 4/2024)