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Wie sehen wir Geschichte im Film? Wie machen wir Sinn aus dem, was uns in Filmen wie GOOD BYE LENIN! und SCHINDLERS LISTE als Zeugnis der Vergangenheit und kunstvoll gestaltete Geschichte entgegentritt?
Dass Filme das Geschichtsbewusstsein der Zuschauer prägen und – im Zeitalter der Massenmedien – die ›wahren Lehrmeister‹ der Geschichte sind, ist eine weithin geteilte Auffassung. Doch was so offensichtlich erscheint, erweist sich bei näherer Betrachtung als schwer kalkulierbarer Aneignungsprozess. Wenn wir Geschichte im Film sehen, blicken wir nicht auf eine abgeschlossene Vergangenheit. Vielmehr sehen, verstehen und fühlen wir Filme und begegnen ihren Deutungsangeboten mit eigenen lebensweltlichen Erfahrungen. Geschichte im Film wird vom Zuschauer gemacht.
Die Autorin führt auf innovative Weise Ansätze und Annahmen aus den Geschichts-, Film- und Sozialwissenschaften zusammen. Empirische Grundlage der Untersuchung sind umfangreiche Befragungen von Zuschauern in Deutschland und in den USA. Die Bandbreite der betrachteten Filme reicht von internationalen Kassenschlagern wie FORREST GUMP von Robert Zemeckis bis zu Arthouse-Produktionen wie AUFSCHUB von Harun Farocki.

Leseproben

Autor*innen

Dr. Sabine Moller arbeitet als Gedächtnisforscherin und Geschichtsdidaktikerin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie hat u.a. an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, an der Stanford University School of Education sowie am Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen gelehrt und geforscht. Arbeitsgebiete: Erinnerungs- und Tradierungsforschung, Qualitative Medienforschung; inner- und außerschulische Geschichtsvermittlung. Veröffentlichungen u.a. »Opa war kein Nazi. Nationalsozialismus und Holocaust im Familiengedächtnis«... [mehr]

Pressestimmen

  • »Sabine Mollers Buch macht wieder einmal nachdrücklich deutlich, dass die Betrachtung von Filmen ein sehr aktiver Vorgang ist, den die Zuschauer in je spezifischen sozialen, kulturellen und politischen Kontexten durchführen. [...] Sehr detailliert werden Wahrnehmungsprozesse von Bildern und Filmen und ihre Verarbeitung durch Zuschauer diskutiert. [...] Man sollte das Buch, das auch in Druck, Abbildungen und Layout überzeugt, als Sprungbrett für weitere Überlegungen nutzen.« (Bodo Schönfelder, epd Film)
  • »Reflektiert und erkenntnisreich, mit vielen Abbildungen in sehr guter Qualität.« (Hans Helmut Prinzler)
  • Ausführliche Rezension auf Sehepunkte.
  • Ein Interview mit Sabine Moller findet sich auf ihrer Website.
  • »Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, über die Tellerränder der je eigenen Disziplin hinaus zu blicken und im besten Fall in Zukunft auch theoretische Grundpfeiler für eine interdisziplinäre Betrachtung von Film, Geschichte und Publikum zu setzen.« (Sonja Czekaj, Medienwissenschaft 2/2019)
  • »Sabine Moller gelingt es, Theorie und Empirie immer wieder produktiv aufeinander zu beziehen und aneinander zu schärfen. Ihre interdisziplinäre und methodisch vielseitige Herangehensweise macht Zeitgeschichte sehen zu einem Werk, das von Forscher/innen vieler unterschiedlicher Fachrichtungen mit großem Gewinn gelesen werden kann.« (Julian Genten auf H-Soz-Kult, 29.8.2019)
  • »Obwohl ein hoher akademischer Anspruch mit dem Buch verbunden ist, ist die Darstellung der Ergebnisse flüssig formuliert und über weite Strecken sogar unterhaltsam zu lesen.« (Josef Memminger, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 9/10-2020)