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Mehr Kunst als Werbung
Das DDR-Filmplakat 1945–1990
Detlef Helmbold
Hrsg. Von der DEFA-Stiftung
672 Seiten, 6.385 Abb., vollfarbig
Hardcover, 27,8 x 32,5 cm
ISBN 978-3-86505-410-4
Erschienen im Mai 2018
€ 96,- [D]
Das Filmplakatschaffen in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR ist klar umrissen: Es gibt das erste Plakat (aus dem Jahr 1945) und das letzte (es entstand 1990). In diesem Zeitraum schufen über 400 nur teilweise bekannte Grafiker rund 6.400 Plakate, denn für jeden Film, der in die Kinos kam – seien es DEFA-Produktionen wie ICH WAR NEUNZEHN, europäische Kunstfilmimporte wie LA STRADA oder Hollywoodfilme wie TOOTSIE –, wurde ein eigenes Plakat gebraucht. Sie alle sind in diesem Buch versammelt.
Bei den Entwürfen wurden alle grafischen Techniken angewandt, alle Stile der klassischen Moderne adaptiert. Und so liefert der Band nicht nur einen Gang durch 45 Jahre Filmgeschichte, sondern auch einen Überblick über die unterschiedlichen Phasen künstlerischer Gestaltung und Ästhetik (nicht nur) in SBZ und DDR. Sichtbar wird die Vielfalt der visuellen Sprachen der Gestalter, deren Mut zur grafischen Reduktion, wie auch ihre Emanzipation – besonders gegenüber dem berühmten polnischen Filmplakat. So ist das Buch auch Beleg dafür, dass Filmwerbung in der DDR eine eigenständige künstlerische Gattung war, deren Vielgesichtigkeit Cineasten erstaunen und Grafiker begeistern wird.
Drei Essays von Detlef Helmbold betten die Sammlung in den grafischen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Kontext ein. Nach Jahrgängen sortiert, enthält der Band neben den Abbildungen aller Plakate auch die filmografischen Angaben und Aufführungsjahre der Filme sowie die Namen der Plakatgestalter. So dient das Buch ganz nebenbei auch als Nachschlagewerk für diejenigen, die schon immer mal wissen wollten, welcher Film in der DDR überhaupt und wann gezeigt wurde.
Autor*innen
Detlef Helmbold, Jahrgang 1960, arbeitet als freiberuflicher Grafiker in Berlin. Er studierte Gebrauchsgrafik an der Kunsthochschule in Berlin Weißensee und war von 1986 bis 1990 beim PROGRESS Film-Verleih als angestellter Grafiker tätig. Ab den 90iger Jahren schuf er als Freiberufler unter anderen über 50 Filmplakate. Seit 2008 gibt er seine Erfahrung und seine Begeisterung für das Gestalten von Plakaten als Dozent für Art Direction und Kreativitätstechnik an junge Grafik-Designer weiter. [mehr]
Pressestimmen
- »Ein in jeder Hinsicht fulminanter Prachtband, darin zu blättern, bietet pures Vergnügen, lässt Erinnerungen an gesehene und Ahnungen nie gesehener Filmen aufdämmern. In nicht wenigen Fällen sind die Plakate sicher besser als die Filme selbst – womit die Grafiker ihren Job sehr professionell absolviert hätten.« (Claus Löser, Berliner Zeitung)
- Hans Helmut Prinzler kürt den Band zum Buch des Monats Juni 2018.
- Ein ausführliches Gespräch mit Detlef Helmbold ist nachzulesen auf Deutsche Welle.
- »Der Band ist opulent ausgestattet, ein Buch, an dem man sich nicht sattsehen kann«, meint der Filmhistoriker Andreas Kötzing in einem ausführlichen Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
- »Ein monumentaler Prachtband, ein großartiges Buch« (Dresdner Morgenpost)
- »Die 6400 Plakate ermöglichen einen nahezu lückenlosen Spaziergang durch die Kino- und Filmverleihgeschichte der DDR ... Hochinteressantes erfährt man aus den Essays.« (Anke Westphal, Tagesspiegel)
- »Ein Standardnachschlagewerk und ein ästhetischer Genuss« (Frank Arnold, epd Film)
- »Ein Wälzer der Entdeckungen [...] ein opulenter Band in kunstvoller Gestaltungsweise.« (F.-B. Habel, junge Welt)