Startseite / Katalog / Film + Medien / Reihe Medien/Kultur / Leben und Sterben bei den Leinwandvölkern

Das Thema Sterben und Tod gehört zu den zentralen Forschungsfeldern der Ethnologie, wobei in der Regel außereuropäische Länder und Kulturen im Vordergrund stehen. Doch wie sehen unsere eigenen Todesbilder aus? Und was kann die Ethnologie in diesem Kontext in die Filmtheorie einbringen? Das ethnologische Vorgehen erlaubt Unvoreingenommenheit und scheinbare Naivität: »Wie sterben Filmhelden eigentlich?« Das eröffnet einen neuen theoretischen Zugang – den zum »kulturellen Verhalten« der Menschen auf der Leinwand. Kiener übersetzt dabei filmische Begriffe in ethnologische: Stereotype sind Rituale, Genres sind Leinwandwelten. Dabei lösen sich die geografischen und nationalen Grenzen auf, und ähnliche Todesrituale finden sich immer wieder in den verschiedenen Kulturen der Welt.

Auf der Suche nach den verborgenen Wertvorstellungen unserer Zeit sind Todesinszenierungen ein überaus ergiebiges Motiv – vor diesem Hintergrund diskutiert die Autorin die ästhetischen Strategien bei der Darstellung von Sterben und Tod im Kino anhand von rund 25 Komödien, Dramen und Actionfilmen und erörtert die Frage, welche Botschaften damit transportiert werden.

Leseproben

Autor*innen

Wilma Kiener, PD Dr., ist Regisseurin und Ethnologin und lebt in Kochel am See. Ausgebildet an der Filmhochschule und der Universität München, unterrichtet sie zur Zeit Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Filme (Auswahl): DECKNAME SCHLIER (1984), DREI LEBEN - STEFAN, FRIDERIKE UND LOTTE ZWEIG, EIN TRAUM VON KABUL (1996), DER FREIHEITSSCHREI DER FISCHE (2011), BURGER HIGHLIFE EXPLOSION (2011); zahlreiche nationale und internationale Festivalteilnahmen. [mehr]

Pressestimmen

  • »Wilma Kiener hat für ihre jetzt als Buch herausgekommene ethnologische Forschungsarbeit – mit der sie sich habilitiere – lange geforscht, Filme angesehen, Literatur studiert – insgesamt zehn lohnende Jahre lang, denn Darstellungsweise und Sprache sind weit entfernt von professoralem Gehabe, ohne dabei in der Genauigkeit und in der Belegung des Dargestellten nachzulassen. Die Autorin zieht einen amüsant und unmerklich, aber umso fester in ihren Gedankenfluss, wie in einem gut rhythmisierten und gut geschnittenem Film.« (Film & TV-Kameramann)
  • »Eine innovative Studie, die wichtige Erkenntnisse zur filmischen Repräsentation von Sterben und Tod hervorgebracht hat.« (Zeitschrift für Volkskunde)