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Die Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung (IfS) wird in der Regel anhand der Biografien und Werke männlicher Protagonisten erzählt. So erscheint das Institut als Ort einer intellektuellen Tradition, in der weder Frauen noch Fragen der Geschlechterverhältnisse eine Rolle spielen. Dementgegen wirft der vorliegende Band einen dezidiert feministischen Blick auf die 100-jährige Geschichte des IfS und verdeutlicht die hartnäckige androzentrische Ausblendung der Tätigkeiten von Frauen am und im Umfeld des Instituts in seiner gängigen Geschichtsschreibung. Die versammelten Beiträge vergegenwärtigen, dass das IfS von Beginn an Frauen in die Forschung eingebunden hat und dass zu verschiedenen Zeitpunkten geschlechtertheoretische Überlegungen am Institut entwickelt wurden, die in Verbindung zu politischen Debatten standen. Zugleich zeigt die Rekonstruktion biografischer Wege ausgewählter Wissenschaftlerinnen die institutionellen Beschränkungen, mit denen Frauen bis weit ins 20. Jahrhundert in der wissenschaftlichen Arbeit konfrontiert waren. Der Band beleuchtet die ambivalenten Ein- und Ausschlüsse von Frauen sowie Modi der Arbeitsteilung und damit einhergehende (Un-)Sichtbarkeiten in der Wissenschaft im Allgemeinen und am Institut im Besonderen.

Mit Beiträgen von AK Gender, Kinship, Sexuality, Bruna Della Torre, Veronika Duma, Christina Engelmann, Lena Reichardt, Bea S. Ricke, Judy Slivi, Sarah Speck, Karin Stögner, Barbara Umrath und Stephan Voswinkel.

Herausgeber*innen

Christina Engelmann ist Doktorandin am Institut für Sozialforschung und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen. [mehr]

Lena Reichardt ist Sozialwissenschaftlerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main. [mehr]

Bea S. Ricke promoviert im Promotionskolleg »Dialektik der Teilhabe« am Institut für Sozialforschung im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung. [mehr]

Sarah Speck ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung an der Goethe-Universität sowie Mitglied des Kollegiums und stellvertretende Direktorin des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. [mehr]

Stephan Voswinkel ist Soziologe, Permanent Fellow am Institut für Sozialforschung und Privatdozent am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. [mehr]