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Das Kino reflektiert seit jeher das Leben in Gemeinschaften: Neben klassischen Familienkonstellationen, ihrem Zerfall und ihrer Wiedergeburt finden sich familiäre Wohngemeinschaften und queere Lebensformen. Familien in diesem Sinne fungieren häufig auch als Arbeits- und Produktionsgemeinschaften, die Filme und Kino hervorbringen und dabei Film und Leben als gemeinschaftliche Praxis miteinander verbinden. Entwürfe familiärer Lebensgemeinschaften erscheinen in Amateurfilmen und Home Movies sowie in deren künstlerischer Bearbeitung und Aneignung in Found-Footage-Filmen. Anhand von Familiengeschichte(n) lassen sich zudem (trans)nationale Familienkinematographien ausmachen.

In dem Band werden filmische Familien-Bilder als historisch gewachsene Zusammenhänge von Kultur und Gesellschaft wie auch als Konstruktion spezifischer Ideologien, Ikonologien und Denkmuster untersucht. Die audiovisuelle Repräsentation von Wahlverwandtschaften und alternativen Formen des Zusammenlebens werden als Modelle einer anderen Vergemeinschaftung vorgestellt. Und schließlich wird diskutiert, inwieweit der Variantenreichtum filmischer Familien-Bilder dazu beigetragen hat, dominante Modelle der Kleinfamilie und der biologischen Verwandtschaft zu reflektieren, zu kritisieren und infrage zu stellen.

Mit Beiträgen von Daniela Berghahn, Annette Brauerhoch, Babylonia Constantinides, Florian Flömer, Theodor Frisorger, Janna Heine, Bettina Henzler, Julian Jochmaring, Michael Karrer, Jonathan Klamer, Sandra Ladwig, Winfried Pauleit, Angela Rabing, Michaela Scharf.

Leseproben

Herausgeber*innen

Winfried Pauleit ist Professor an der Universität Bremen mit den Arbeitsschwerpunkten Film- und Medienwissenschaft sowie Leiter des ZeMKI Forschungslabs Film, Media Art, and Popular Culture. Seit 2006 ist er zudem wissenschaftlicher Leiter des Internationalen Bremer Symposiums zum Film. Außerdem ist er Gründer und Co-Herausgeber der Internetzeitschrift nachdemfilm.de sowie Herausgeber der der »Bremer Schriften zur Filmvermittlung«. Letzte Publikationen: »Kino und Kindheit. Figur – Perspektive – Regie« (Hg. mit Bettina Henzler, 2017). »Reality Unbound. New Departures in Science... [mehr]

Angela Rabing ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen. Derzeit arbeitet sie an einem Promotionsprojekt zur Ästhetik des digitalen Films. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich filmischer Realismus, Film und Digitalisierung, Dokumentarfilm und Queeres Kino. [mehr]