Startseite / Katalog / Film + Medien / Reihe Medien/Kultur / »Welchen der Steine du hebst«

Mahnmale, Erinnerungsorte und die Art des öffentlichen Gedenkens an den Holocaust werden in unserer Gesellschaft kontinuierlich diskutiert, das politische und kulturelle Selbstverständnis ist geprägt von – oft ikonografischen – Bildern. Welche Erinnerungsbilder und Deutungsmuster aber gibt es, und aus welchen Gründen haben sie (k)einen Platz im kollektiven Gedächtnis gefunden? Der Sammelband befasst sich mit der filmischen Erinnerung an den Holocaust. Die Beiträge widmen sich überwiegend Filmbeispielen, die sich kritisch mit den ikonografischen Mustern auseinandersetzen oder Fragen nach den Grenzen und Möglichkeiten von Erinnerung selbst aufwerfen. Mit Blick auf eine zunehmend globalisierte Erinnerungskultur werden internationale Filmwerke untersucht und Erinnerungsräume betrachtet: Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich die filmische Erinnerung an die Verfolgung und die NS-Massenmorde im Laufe der Jahrzehnte verändert hat, zum Beispiel in Bezug auf Täter- und Opferperspektiven oder unterschiedliche Opfergruppen. So werden unter anderem auch die Verfolgung von Roma und Sinti und Homosexuellen als »Leerstellen der Erinnerung« thematisiert.

Mit Beiträgen von Gabriel Finder, Konstanze Hanitzsch, Heike Klippel, Daniel Kothenschulte, Sven Kramer, Hanno Loewy, Ronny Loewy, Matthias N. Lorenz, Claus Löser, Thomas Macho, Klaus Müller, Tobias Nagl, Lihi Nagler, Yvonne Robel, Julia Roth, Martin Schellenberg, Tanja Seider, Marcus Stiglegger, Alexandra Tacke, Iris Wachsmuth, Ulrike Weckel, Mirjam Wenzel und Michael Wildt.

Leseproben

Herausgeber*innen

Prof. Dr. Claudia Bruns studierte Geschichte, Germanistik, Philosophie und Erziehungswissenschaften an der Universität Hamburg und am Trinity College, Dublin (Irland); derzeit Juniorprofessorin für Wissens- und Geschlechtergeschichte am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin; zuvor Juniorprofessorin für Neuere und Neueste vergleichende Europäische Kulturgeschichte am Institut für Geschichte der Universität Hildesheim; Forschungsschwerpunkte: Europäische Kulturgeschichte des Politischen; Geschichte von Antisemitismus und Rassismus; Sexualitäts- und... [mehr]

Asal Dardan ist Diplom-Kulturwissenschaftlerin und arbeitet als freie Filmkuratorin in Berlin und Sardinien. 2007 hat sie ihr Studium der Kulturwissenschaft und Ästhetischen Praxis an der Stiftung Universität Hildesheim mit der Arbeit »Erinnern und Verarbeiten: Der Holocaust in Filmen von Stanley Kramer, Arthur Hiller und Thomas Brasch« abgeschlossen. Seit 2004 arbeitet sie bei diversen Film- und Kurzfilmfestivals in Köln und Berlin mit und hat die Veranstaltung »Welchen der Steine du hebst...« kuratiert und organisiert. Derzeit plant sie ihre Dissertation zum posttraumatischen... [mehr]

Dr. Anette Dietrich ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Genderstudies der Humboldt-Universität Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Kolonialismus, Rassismus, Nationalsozialismus und dessen (filmische) Erinnerungskulturen sowie Geschlechterforschung. Zudem ist sie als freie Mitarbeiterin im Haus der Wannseekonferenz tätig. [mehr]

Pressestimmen

  • »Der vorliegende Sammelband zeichnet sich durch differenzierte Analysen des filmischen Materials und kritische Zugänge zu ikonografischen Deutungs- und Darstellungsmustern des Holocaust aus. Die Autorinnen und Autoren legen zahlreiche Entwicklungsstufen filmischer Holocaustdarstellungen offen und diskutieren und problematisieren diese im Kontext eines breiteren erinnerungskulturellen Rahmens. Ein sehr lesenswerter Beitrag innerhalb des Diskurses um die filmische Erinnerung an den Holocaust.« (MEDIENwissenschaft)