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Die DDR gründete ihre Legitimation wesentlich auf den von ihr praktizierten Antifaschismus und die damit verbundene Vorstellung einer Bewältigung der Vergangenheit. Auch in den Massenmedien Film und Fernsehen spielte das eine bedeutende Rolle.
Die vorliegende Dokumentation widmet sich der Darstellung von jüdischem Leben, Judenverfolgung, Antisemitismus, den Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart sowie den Entwicklungen im Nahen Osten – insbesondere dem Israel-Palästina-Konflikt – in Kino und Fernsehen der DDR. Die kommentierte Materialsammlung verdeutlicht, welche Wurzeln, Strategien, Variablen und Konstanten es in den audiovisuellen Medien in Bezug auf diese Themen gab.
Zu jedem Film, jeder Fernsehsendung enthält der Band Angaben über Inhalte und Mitwirkende, auch über Personen aus Politik und Geschichte, die in den Filmen oder Sendungen vorkommen, angesprochen werden. Spiel-, Trick- und Dokumentarfilme der DEFA und des DDR-Fernsehens werden gleichrangig behandelt, publizistische Fernsehsendungen, Wochenschauen und Fernseh-Magazine sind mit vielen Literaturhinweisen einbezogen. Hinzu kommen Kurzbiografien von deutsch-jüdischen Künstlern, Autoren, Journalisten oder Personen in leitenden Funktionen, die an den Filmen und Sendungen mitgewirkt haben oder deren Gegenstand sind.

Leseproben

Autor*innen

Elke Schieber, geboren 1947 in Quedlinburg. Studium der Film- und Fernsehwissenschaften, danach Redakteurin bei der Zeitschrift Film und Fernsehen, Dramaturgin im DEFA-Dokumentarfilmstudio, auch Autorin und Regisseurin, Leiterin der Sammlungen des Filmmuseums Potsdam. Vorträge, Ausstellungen, Publikationen und Aufsätze zur deutschen Filmgeschichte, insbesondere zur DEFA. Lebt in Kleinmachnow bei Berlin. [mehr]

Pressestimmen

  • »Mit ihrem Buch hat Elke Schieber eine filmische Welt erschlossen. Wissenschaftliche Arbeiten zu Holocaust und jüdischem Leben im Film der DDR sind in Arbeit, da macht Schieber deutlich, dass es einige der von ihr aufgelisteten Filme im Fernsehen und Kino wiederzuentdecken gäbe.« (Fabian Tietke, der Freitag)
  • »Ein bemerkenswertes Buch – nicht zur schnellen Lektüre bestimmt, sondern zum Blättern, Durchsehen, Nachschlagen, Nachdenken und Weiterrecherchieren. [...] Die Enzyklopädie gehört in die Handbibliothek eines jeden, der sich mit dem medialen DDR-Umgang mit Faschismus und Judenmord befasst.« (Günter Agde, Neues Deutschland)
  • »Es ist eine beeindruckende Arbeit, die Elke Schieber hier geleistet hat, die noch einmal vor Augen führt, wie ernst das Thema Nationalsozialismus und Antifaschismus in der DDR genommen wurde und in welcher Vielfalt es dargestellt worden ist.« (Hans Helmut Prinzler)
  • »Die herausragende Qualität des Buches liegt in der umfangreichen Materialsammlung, die das ganze Spektrum audiovisueller Medien in der DDR erfasst. [...] ein unersetzliches Hilfsmittel, um sich differenziert mit Geschichtspolitik und Mediengeschichte im realsozialistischen Deutschland auseinanderzusetzen.« (Johannes Rhein, MEDIENwissenschaft)