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Etwa 145 Komponisten waren zwischen 1946 und 1990 im DEFA-Spielfilmstudio in Babelsberg an der Produktion der rund 950 dort entstandenen Filme beteiligt. Auch wenn sie alle einem Auftraggeber verpflichtet waren – der ihnen recht komfortable Arbeitsbedingungen bot – führte das nicht zu einem einheitlichen DEFA-Sound. Die individuellen kompositorischen Handschriften spiegeln über den gesellschaftlichen Entstehungskontext hinaus sowohl die musikästhetischen als auch die zeitpolitischen Strömungen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wider.

Durch Gespräche mit den Komponisten Peter Rabenalt, Wolfgang Thiel, Bernd Wefelmeyer, Christian Steyer, André Asriel, Peter Michael Gotthardt sowie Reiner Bredemeyer und Analysen von DEFA-Filmen wie u.a. ehe im schatten (Musik: Wolfgang Zeller), der fall gleiwitz (Musik: Kurt Schwaen), die leiden des jungen werthers (Musik: Siegfried Matthus), tecumseh (Musik: Günther Fischer) nähert sich der vorliegende Band dem komplexen kulturhistorischen Thema an. Dabei geht es sowohl um zeitgeschichtliche Aspekte als auch um grundsätzliche Fragen einer Ästhetik der Filmmusik.

Leseproben

Autor*innen

Klaus-Dieter Felsmann – 1951 in Berlin geboren, Studium der Germanistik und Geschichte. Filmpublizist (u.a. »tv-diskurs«, »Filmdienst« sowie zahlreiche Buchbeiträge) und Autor der in der DEFA-Schriftenreihe erschienenen Bände »Deutsche Kinderfilme aus Babelsberg« (gemeinsam mit Bernd Sahling) und »Klang der Zeiten. Musik im DEFA-Spielfilm – Eine Annäherung«. Er war Leiter der »Buckower Mediengespräche« und Herausgeber der damit verbundenen Publikationsreihe. 2019 erschien in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung die Publikation »DEFA-Film in... [mehr]

Pressestimmen

»Eine längst überfällige Aufarbeitung: Kompetent und detailfreudig wird man in die Geschichte der Filmkomposition in der DDR eingeführt, bekommt umfassende Auskunft über die gesellschaftliche Bedeutung sowie die Wirkung der Spielfilmmusik, erfährt manches über individuelle Arbeitsweisen wie auch musikalische Traditionen; vor allem auch lernt man maßgebliche DEFA-Komponisten kennen. Darüber hinaus vermittelt der Reader noch mehr: nämlich, dass der ›Klang der Zeiten‹ kein historisch abgeschlossenes Kapitel ist. Manche Komponisten geben als versierte Lehrer ihr Wissen an die heutige Generation weiter, vor allem hat der dramaturgische und künstlerische Stellenwert von DEFA Filmmusik mitunter Modellcharakter.« (HPK, film-dienst)