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In den Kommentaren und Bildern zu der seit 2007 anhaltenden Krise des Kapitalismus dominieren Vorstellungen eines Niedergangs, der an Naturkatastrophen erinnert. Gleichzeitig häufen sich Endzeitphantasien in diversen medialen Inszenierungen, und insbesondere der Katastrophenfilm feiert eine spektakuläre Renaissance. Das Buch untersucht die Beziehung zwischen den Untergangsvisionen in der zeitgenössischen Popkultur und den laufenden Debatten zur ökonomischen Krise. Dominante Fiktionen werden dabei auch vor dem Hintergrund der 1970er Jahre analysiert, die nicht nur die letzte Hochzeit des Katastrophenfilms hervorgebracht haben, sondern zugleich eine Blüte der Verschwörungsphantasien. Wie Desaster und Konspiration zusammenfinden, prägt das gegenwärtige Verhältnis der Film- und Ökonomie-Katastrophen. Mit Macht stellt sich dabei die Frage: Ist ein Jenseits des Untergangs vorstellbar?

Leseproben

Autor*innen

Jan Distelmeyer ist Professor für Mediengeschichte und -theorie im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam. Publikationen u.a.: »Autor – Macht – Geschichte« (2005); »Game Over?! Perspektiven des Computerspiels« (2008; Hg. mit Christine Hanke und Dieter Mersch); »Raumdeutung. Zur Wiederkehr des 3D-Films« (2012; Hg. mit Lisa Andergassen und Nora Werdich), »Das flexible Kino. Ästhetik und Dispositiv der DVD & Blu-ray« (2012), »Katastrophe und Kapitalismus. Phantasien des Untergangs« (2013). [mehr]

Pressestimmen

  • »Die Studie ist ein bemerkenswerter Beitrag zur Psychopathologie des Kapitalismus. Distelmeyer zeigt erstaunliche Parallelen zwischen den Katastrophenphantasien des Kinos und zahlreichen visuell aufbereiteten Medienberichten zur Finanzkrise auf. Beide bemühen ein peinlich irrationales Mantra von Metaphern, die die Krise als undurchschaubare, alles verschlingende Naturkatastrophe deuten.« (Claudia Lenssen auf Deutschlandradio Kultur)