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Mit seinen bisher 15 Spielfilmen hat Gus Van Sant ein vielfältiges und faszinierendes Œuvre geschaffen, das von einflussreichen Independentfilmen (DRUGSTORE COWBOY, MY OWN PRIVATE IDAHO) über Oscar-prämierte Studioproduktionen (GOOD WILL HUNTING, MILK) bis zu verstörenden Kunstfilmen (ELEPHANT, LAST DAYS) reicht. So unterschiedlich die Filme auch sein mögen, stets greift der US-Regisseur auf den gleichen Figurentyp zurück: den heimatlosen Außenseiter, der auf der Suche ist nach einem neuen Zuhause. Die Variationen offenbaren verschiedene gestalterische Strategien, diese Figur zu charakterisieren und ihr Erleben einzufangen.

Die erste deutschsprachige Monografie zu Van Sants Kino analysiert detailliert alle Langfilme von MALA NOCHE (1985) bis PROMISED LAND (2012) und stellt den Regisseur als auteur vor – als Filmemacher mit einem eigenen Blick auf die Welt, mit wiederkehrenden Themen und Motiven und einem persönlichen Stil. Das Buch verortet Van Sants künstlerische Suchbewegung dabei vor allem in zwei Kontexten: in dem des Queer Cinema, als dessen wichtiger Vertreter der offen schwule Regisseur gilt, und in einer dezidiert amerikanischen Tradition der Heimatlosigkeit.

Leseproben

Autor*innen

Christian Weber, geboren 1981 in Nürnberg. Studium der Filmwissenschaft in Mainz und Edinburgh. Abschluss mit einer Arbeit zum Mythosbegriff in den Filmen von Pier Paolo Pasolini. Tätigkeiten für Film- und Theaterfestivals, Museen und Stiftungen. Derzeit freier Autor und Dozent mit den Schwerpunkten Autorenfilm, Genrekino und Queer Cinema. Die vorliegende Studie ist die überarbeitete und erweiterte Fassung seiner Dissertation. [mehr]

Pressestimmen

  • »Im Mittelpunkt stehen gut lesbare und höchst lesenswerte Analysen der 15 Filme. Es ist erstaunlich, wie der Autor diese Filme, ihre thematische Komplexität, die filmhistorischen Vorbilder und die ästhetischen Entscheidungen des Regisseurs darstellt und entschlüsselt. Er verirrt sich dabei nie in einem theoretischen Überbau, bleibt nah an den Filmen selbst, stellt Verbindungen zu verschiedenen Genres her, verliert nicht den teils offenen, teils latenten Anspruch der ›queer Authorship‹ aus den Augen und wird so dem inzwischen 30 Schaffensjahre umfassenden Werk Gus Van Sants gerecht. Auch die Rezeptionsgeschichte ist klug eingearbeitet. Ein weiterer Glücksfall für diese Publikation ist die sorgfältige Bebilderung mit Screenshots, filmhistorischen Verweisfotos und einem 32-seitigen Farbteil. Mit 450 Seiten Umfang hat man ein gewichtiges Buch in der Hand, das auch für ein Wiedersehen mit den Filmen von hohem Nutzen ist.« (Hans Helmut Prinzler)
  • »Aufschlussreich und spannend« (TV Spielfilm/FB)
  • Rezension von Paul Schulz in der Sissy
  • »Die Filme Van Sants unterzieht Christian Weber in seinem herausragenden Buch eingehender, aufschlussreicher Betrachtung.« (Rheinpfalz)