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Eins zumindest ist so gut wie sicher im Rape & Revenge-Film: Ungestraft kommt hier keiner davon, und am Schluss überlebt die Frau mit der Waffe in der Hand.

Aber sonst? Warum werden diese oft drastischen Filmerzählungen vom brutalen Zusammenprall der Geschlechter, von Gewalt und Gegengewalt, von männlichen Tätern und weiblichen Opfern, die zu Täterinnen werden, von ihrem Publikum genossen? Ist der Rape & Revenge-Film gewaltverherrlichendes Spektakel oder moralisches Lehrstück? Ist er reaktionär oder subversiv, überhaupt politisch? Liefert er gar die ultimative Kino-Fantasie zum feministischen Empowerment? Und wieviel Lust steckt in diesem Genre, und für wen?

Und was erzählen die Motive und Bilder? Die Vergewaltigung: Ist sie Zerstörungsversuch, Rache, männliches Ritual oder gar Eigentumsdelikt? Einzeltat oder strukturelles Symptom des Patriarchats? Und das Opfer? Muss die Frau zum Mann werden, um töten zu können? Muss die Frau zur Waffe greifen, um Gerechtigkeit zu erfahren? Sind ihre Taten gerecht? Oder gerechtfertigt? Und überhaupt: Wer trägt welche Schuld? Wer schaut zu, wer schaut weg und warum?

Rape & Revenge-Filme – inhaltlich höchst unterschiedlich und ideologisch ambivalent – sind immer Teil eines zeitaktuellen geschlechterpolitischen Diskurses. Der Band analysiert und diskutiert das Genre im kultur- und filmhistorischen Zusammenhang.

Leseproben

Autor*innen

Julia Reifenberger, M.A., Schauspielausbildung, Studium der Kunstgeschichte, Philosophie, Publizistik und Filmwissenschaft. Buchbeiträge und Zeitschriftenartikel zu Filmästhetik und -geschichte. Arbeitet als Kommunikationstrainerin, Dozentin und Regisseurin. Schreibt derzeit an ihrer Dissertation zur Funktion der sexuell expliziten Szene im narrativen Spielfilm. [mehr]

Pressestimmen

  • »Eine spannende Aufbereitung eines der thematisch heikelsten Untergenres des Exploitationfilms.« (taz.de/popblog)
  • »Ein lesenswerter Band, sprachlich und filmhistorisch überzeugend.« (Missy Magazin)
  • »Ein detail- und aufschlussreiches kleines Werk.« (Konkret)
  • »Die Autorin wahrt den kühlen Analyseblick, der bei diesem Thema oft allzu schnell getrübt erscheint. Das Publikum wird mit einem dichten und reichen Essay zu einem radikalen Thema des transgressiven Kinos belohnt.« (Deadline)