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Technische Medien öffnen ein Portal zu gespenstischen Sphären: Zumindest im Horrorfilm benutzen Geister und Dämonen zunehmend Neue Medien, um das Diesseits zu kontaktieren. Was sagen derartige Konstellationen über unser Verhältnis zu den Neuen Medien aus? Spiegeln sich im Horrorfilm unsere Ängste angesichts einer »übermediatisierten Realität« wider?

Der Autor stellt anhand von Korrespondenzen zwischen Medientheorie und filmischer Inszenierung von geisterhafter Technologie die aktuellsten Gespenster der Technokratie vor. Er untersucht, in welcher Weise – und weshalb – der Horrorfilm des 21. Jahrhunderts technische Medien als zentrales Thema aufgreift. Video, Mobiltelefon und Internet – drei Medien, die dem User im Alltag allerorts auflauern – werden in Einzelfallanalysen amerikanischer und japanischer Filme in den Fokus gerückt. Probleme bei der filmischen Darstellung wirft hierbei ein Medium wie das Internet auf, dessen Oberfläche nicht abbildbar ist. So geht der Autor auch der Frage nach, auf welche Weise spezifische Medien im Film erscheinen und wie sie in Produktionen anderer Genres bereits visualisiert worden sind.

Leseproben

Autor*innen

Lars Robert Krautschick, Dr. phil., geboren 1983, schloss 2009 mit seiner Magisterarbeit »Von einem Genre, das auszog, das Fürchten zu lehren – Analyse dramaturgischer und ästhetischer Mittel des Genres ›Horrorfilm‹ in Abgrenzung zu seinen Subgenres« an der Ludwig-Maximilians-Universität sein Studium der Theaterwissenschaft, Neueren deutschen Literatur und Philosophie ab. Er wirkte während seiner Studienzeit zudem künstlerisch in Münchens Off-Theaterszene. Neben seiner Anstellung bei dem Lehrqualifikationsprogramm PROFiL wie auch seiner Lehrtätigkeit am Institut für... [mehr]

Pressestimmen

  • »Krautschicks Ausführungen sind ungemein kenntnisreich und immer dann besonders faszinierend, wenn er sich mit konkreten Filmbeispielen auseinandersetzt.« (TV Diskurs)
  • »Eine tiefgreifende und fundierte Abhandlung über einen wesentlichen Aspekt des modernen Genrefilms.« (Virus)
  • »Treten in traditionellen Geistergeschichten Fragen individueller oder kollektiv verdrängter Schuld in den Vordergrund – stehen sie also in einem starken Bezug zu vergangenem Geschehen – so gilt dies im Allgemeinen auch für die technikorientierten modernen Japanischen Horrorfilme, denn sie stellen ja in gewisser Hinsicht Variationen der ›alten Geschichten‹ dar. Allerdings kommen zu den Ängsten vor den Auswirkungen ungesühnter Schuld noch kollektive Gegenwarts- und Zukunftsängste hinzu, die ihre Symbolisierung in der Gestalt von Geistern und Phantomen finden. Dies wird sehr schön von Krautschick herausgearbeitet.
  • Das Buch ist gut geschrieben. Der Autor ist erfreulich zurückhaltend in der Verwendung von Fachtermini [...]. Der Band bietet insgesamt einen reichen Fundus an Informationen zur Technikgeschichte, an medientheoretischen und filmanalytischen Überlegungen und nennt wertvolle Quellen für eine Vertiefung einzelner Aspekte. Obgleich sich das Buch vor allem an Kultur- und Medienwissenschaftler richtet, kommen auch diejenigen, die an kulturellen und zeithistorischen Ausprägungen von Geisternarrativen interessiert sind, auf ihre Kosten.« (Zeitschrift für Anomalistik)

Interviews/Texte