Startseite / Katalog / Film + Medien / Deutsche Kinemathek / Die rote Traumfabrik

Ausgezeichnet mit dem Willy-Haas-Preis 2012 für eine bedeutende Publikation zum deutschen Film-Erbe.

Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen, Internationale Filmfestspiele Berlin;
in Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art, New York; mit Unterstützung des Deutschen Historischen Instituts Moskau

Im Jahr 1921 begann eine einzigartige Filmkooperation zwischen der Internationalen Arbeiterhilfe (IAH, russ. übersetzt: Meschrabpom), die Willi Münzenberg von Berlin aus leitete, und Moisej Alejnikows Moskauer Filmstudio Rus, zu der später die deutsche Verleih- und Produktionsfirma Prometheus hinzukam. Die Fokussierung des so entstandenen Konzerns auf politische und soziale Themen und die innovativen Gestaltungsmittel, die Meschrabpom-Produktionen kennzeichnen, veränderten die Filmsprache des europäischen Kinos. Bis zur gewaltsamen Schließung 1933 in Berlin und 1936 in Moskau entstanden fast 600 Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme, darunter viele Klassiker des sowjetischen Films und des proletarischen Kinos in Deutschland. Wichtige Regisseure waren Boris Barnet, Wsewolod Pudowkin, Jakow Protasanow, Lew Kuleschow und Phil Jutzi.

Als erste deutsche Monografie über die legendäre Zusammenarbeit versammelt der vorliegende Band Studien russischer und deutscher Autoren zur Geschichte und Ästhetik der Filme, ergänzt durch historische Dokumente und eine vollständige Filmografie. Neben zahlreichen unveröffentlichten Fotos wird eine Auswahl zeitgenössischer avantgardistischer Filmplakate präsentiert.

Herausgeber*innen

Günter Agde, Studium der Theaterwissenschaft in Leipzig, Promotion zum Dr. phil. an der Humboldt-Universität Berlin, Publikationen zur deutschen Filmgeschichte, zur DEFA, zum Exil und zu zeithistorischen Themen; langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Akademie der Künste Berlin, Gründungsmitglied des Vereins CineGraph Babelsberg e.V. und der Redaktion Filmblatt. Gastwissenschaftler am ZZF Potsdam, Lehraufträge an der Freien Universität und der Humboldt-Universität Berlin. Freischaffender Filmhistoriker. Zusammen mit Alexander Schwarz Kurator der Retrospektive »Die Rote... [mehr]

Dr. Alexander Schwarz, geb. 1961, Studium der Neueren deutschen Literatur, Slawistik und Neueren Geschichte in München, St. Andrews und an der Filmhochschule in Moskau; Promotion 1993 zum deutschen und russischen Stummfilm; 1994 bis 2004 Fernsehredakteur, seitdem freiberuflicher Filmhistoriker, Journalist und Autor von Dokumentarfilmen (zuletzt die rote traumfabrik, ZDF/ARTE 2012); lebt in München. Zusammen mit Günter Agde Kurator der Retrospektive »Die Rote Traumfabrik« für die Berlinale, das MoMA New York und DOK Leipzig 2012. [mehr]

Pressestimmen

  • »Der Sammelband bietet auf der Grundlage vieler neu erschlossener Quellen eine kenntnisreiche, gut lesbare Einführung in ein bisher fast unbekanntes Thema der transnationalen Filmgeschichte. Dadurch, dass der Band opulent mit (meist noch nie zuvor publizierten) Filmplakaten und Filmstills illustriert ist, vermittelt er zugleich einen intensiven Eindruck von den in den Textbeiträgen behandelten Bilderwelten.« (H-Soz-u-Kult)
  • »Ein wichtiger und lesenswerter Band zur Geschichte des deutschen und sowjetischen Films« (Filmblatt)
  • »Atemberaubende Mengen an Dokumenten wurden ausgewertet und vorgestellt – das Buch selbst wird damit zu einem kleinen Archiv, ausführliche Biografien und eine lückenlose Filmografie runden es ab. Das alles in Hochglanz, Fadenbindung und mit in Originalfarben nachgedruckten Filmplakaten – man glaubt zu träumen ...« (Splatting Image)
  • »Ein Glücksfall von einem filmhistorischen Buch.« (Die Rheinpfalz)
  • »Das optisch ansprechend gestaltete Konvolut liefert fundierte Studien zur historischen, politischen und ökonomischen Geschichte des Studios im Allgemeinen sowie zur Ästhetik einzelner Filme und Filmgenres im Besonderen.« (Osteuropa)
  • »Die Aufmachung und der Anhang dieser Publikation sind besonders hervorzuheben. Es gelingt dem Band, dieses frühe und selten erforschte Kapitel internationaler filmgeschichtlicher Verflechtungen überzeugend zu beleuchten.« (MedienWissenschaft)