Startseite / Katalog / Film + Medien / Geschichte / Theorie / Die Babelsberger Schule des Dokumentarfilms

In Babelsberg hat sich seit Beginn der 1960er Jahre eine eigenständige Dokumentarfilmauffassung entwickelt, die sich klar umreißen lässt, weltweit Anerkennung gefunden hat und aufgrund ihres eigenen thematischen Ansatzes und ihrer spezifischen Methodik den Namen ›Babelsberger Schule des Dokumentarfilms‹ verdient. Die Bezeichnung ›Schule‹ verweist hier auf die in der Kunstgeschichte übliche Kennzeichnung einer historisch, räumlich und personell abgrenzbaren Strömung als künstlerische Position. Die cineastische Auffassung der Babelsberger Dokumentaristen – die sich von den 1960er Jahren bis heute in einer großen Zahl von Filmen niedergeschlagen hat – basiert auf einer Reihe inhaltlicher Prioritäten, künstlerischer Haltungen, ästhetischer Standpunkte und Regieverfahren, wobei die Erzählung konstitutiv ist und die teilnehmende Beobachtung einen zentralen Stellenwert einnimmt.

Das Buch analysiert die Besonderheiten der ›Babelsberger Schule‹, grenzt sie international von anderen Strömungen ab, schildert ihre historischen Entstehungsbedingungen innerhalb der DEFA und der Babelsberger Filmhochschule und geht speziell auch auf die entstandenen Langzeitbeobachtungen ein. Ein Anhang enthält 18 Filmbeschreibungen von Werken, die als charakteristisch gelten können.

Leseproben

Autor*innen

Günter Jordan, Jg. 1941, Studium der Slawistik, Geschichte und Pädagogik, Lehrer, Regiestudium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst Potsdam-Babelsberg, Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme, ab 1992 freier Filmemacher. 1990 Promotion an der Humboldt-Universität Berlin über den frühen DEFA-Dokumentarfilm und die DEFA-Wochenschau DER AUGENZEUGE. Veröffentlichungen in Zeitschriften (Sonntag, Film und Fernsehen, BFF), Close Up (Konstanz), Ivens-Magazin (Nijmegen), in den Jahrbüchern der DEFA-Stiftung (Berlin 2000–2005) und in »Bilder einer gespaltenen Welt« (Berlin 2007);... [mehr]

Klaus Stanjek ist Professor für Dokumentarregie an der HFF »Konrad Wolf« . Er studierte Regie in München, publizierte fachwissenschaftliche Studien u.a. zum Dokumentarkino und arbeitet als Filmregisseur. Website Cinetarium. [mehr]

Marie Wilke ist Mitarbeiterin für Dokumentarregie an der HFF »Konrad Wolf« und arbeitet als Regisseurin. Sie studierte Regie und Schnitt in Bozen und Berlin. [mehr]

Pressestimmen

  • »Ein so profunder wie eindrucksvoller historischer Aufriss zu einem der bedeutendsten Kapitel (nicht nur) der DDR-Filmgeschichte« (Splatting Image)
  • »Ein bemerkenswertes Buch.« (Hans Helmut Prinzler)
  • »Das von Klaus Stanjek herausgegebene Buch ist ein wichtiger Mosaikstein zur Erforschung der Bedeutung des Dokumentarstils der DEFA und seiner Nachwirkungen bis heute. Die Definitionen und die Herausarbeitung des eigenen Stils, die es erlauben, die Filme mit dem Label ›Babelsberger Schule‹ zu versehen, sind überzeugend. Gerade durch die aufgezeigte Kontinuität bis in die Gegenwart ist das Buch nicht zuletzt ein spannender Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte. Zu seinen Stärken gehört es, auch auf den politischen Gegenwind und Probleme einzugehen und die ästhetische Gestaltung und dokumentarische Herangehensweise in den Mittelpunkt zu stellen.« (Kay Hoffmann, HSozKult).