Startseite / Katalog / Film + Medien / Geschichte / Theorie / Das flexible Kino

Die Einführung der DVD hat der Filmindustrie weltweit nicht nur neue Märkte gesichert, sondern auch radikale Veränderungen der Erscheinungs- und Rezeptionsformen von Film nach sich gezogen. DVD & Blu-ray bewegen sich mit ihren Möglichkeiten und Bedingungen in einem faszinierenden Spannungsfeld: Auf der einen Seite stehen medienhistorische Traditionen, etablierte Konzepte und Nutzungsweisen des Films, auf der anderen Seite der Komplex der Digitalisierung, zu dem sowohl neuere Medien wie z.B. Computerspiele als auch Prinzipien und Mythen um Flexibilität, Mobilität und Interaktivität zählen.

Ausgehend von der Geschichte der DVD verfolgt dieses Buch die diversen Features und Angebote und untersucht die filmhistorischen, technischen und soziokulturellen Hintergründe ihres Erfolges. Damit steht unweigerlich Grundsätzliches zur Diskussion: die Frage, was Film und was »das Digitale« eigentlich ausmacht. Film-, medien- und machttheoretische Fragen zum Dispositiv der DVD & Blu-ray führen zu spannenden Beziehungen zwischen Ästhetik, Technik, Kultur und neoliberaler Ökonomie – zum Film unter dem Druck der Flexibilisierung.

Als erste deutschsprachige Monografie zum Thema erschien Das flexible Kino zum 15. Geburtstag der DVD im März 2012.

Leseproben

Autor*innen

Jan Distelmeyer ist Professor für Mediengeschichte und -theorie im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam. Publikationen u.a.: »Autor – Macht – Geschichte« (2005); »Game Over?! Perspektiven des Computerspiels« (2008; Hg. mit Christine Hanke und Dieter Mersch); »Raumdeutung. Zur Wiederkehr des 3D-Films« (2012; Hg. mit Lisa Andergassen und Nora Werdich), »Das flexible Kino. Ästhetik und Dispositiv der DVD & Blu-ray« (2012), »Katastrophe und Kapitalismus. Phantasien des Untergangs« (2013). [mehr]

Pressestimmen

  • »Der detailreiche Band von Distelmeyer ist durchaus spannend zu lesen, ein Stück moderne Technikgeschichte.« (Deutsche Welle)
  • »Zum 15. Geburtstag widmet Jan Distelmeyer der DVD eine erschöpfende Monografie – mit beachtlichen Erkenntnissen sowohl über die Stellung von Film in unserer Gesellschaft als auch über das Wesen des Films an sich.« (critic.de)
  • »Das Buch ist im deutschsprachigen Raum bisher alleinstehend, insofern schließt es eine wichtige Lücke. Empfehlenswert ist es nicht nur für akademisch vorbelastete Leser, sondern eignet sich auch hervorragend zur informationsgewinnenden Lektüre.« (Splatting Image)
  • »Jan Distelmeyer untersucht so faktenreich und theoretisch fundiert und mit zahlreichen Abbildungen den Siegeszug der DVD und ihrer jüngeren Schwester – und nach wie vor nur potenziellen Thronfolgerin –, der Blu-Ray. Die erste deutschsprachige Publikation dieser Art. Was nicht hoch genug zu loben ist: der Mut, sich so präzise und versiert mit Entwicklungen auseinanderzusetzen, die genau jetzt stattfinden und sich vielleicht schon bald ganz anders darstellen.« (epd Film)
  • »Der Autor verknüpft in exzellenter Manier die ästhetisch-technologischen Voraussetzungen mit den Versprechungen auf Interaktivität und Gestaltungsvielfalt, die die Begriffe ›Versatilität‹ und ›Digital‹ im Verbund lancieren – ein Zusammenspiel, das Distelmeyer unter Rückgriff auf Foucaults Begriff des ›Dispositivs‹ weiterdenkt. Denn die Selbstermächtigung, zu der der Zuschauer beim Griff zur Fernbedienung angehalten wird, ist nicht ohne deren gleichzeitige Machtlosigkeit zu haben. [...] Penibelst und mit phänomenologischem Esprit arbeitet sich Distelmeyer durch sämtliche Erscheinungen des DVD-Dispositivs, in denen er immer wieder den Geist des neuen Kapitalismus entdeckt, die Verschränkung von Aktivität und dem sich Sich-Fügen in das Bestehende, das von externen Kräften bestimmt wurde – bis hin zum nie endenden DVD-Menü: denn ein Auswurf-Button ist im DVD-Interface nicht vorgesehen.« (Junge Welt)