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D.H. Lawrence

David Herbert Lawrence (1885–1930) wuchs in einem Bergbaustädtchen bei Nottingham auf. Sein Vater war Grubenarbeiter, seine Mutter eine gebildete Frau aus der Mittelschicht. Ihre unterschiedliche Herkunft war Ursache zahlreicher Konflikte in Lawrence’ Elternhaus, der Mentalitätsgegensatz wird in seinem Werk immer wieder thematisiert. Nachdem er vier Jahre als Lehrer tätig war, musste er den Beruf wegen einer TBC-Erkrankung aufgeben und konzentrierte sich nun ganz auf seine Schriftstellerlaufbahn. Er unternahm viele Reisen in alle Welt, und die Darstellung fremder, vermeintlich ursprünglicherer Kulturen, die ihm als Symbol für das unverdorben Natürliche dienten, nimmt großen Raum in seinem Werk ein. Die für seine Zeit freizügige Darstellung von Sexualität und Erotik – vor allem in seinem bekanntesten Werk »Lady Chatterley’s Lover« (1928) – taugt heute kaum noch zum Skandal, seine stark von Nietzsche beeinflusste Verkündung eines neuen Menschenbilds, das zwischen progressiver Gesellschaftskritik und regressiver Natursehnsucht pendelt, blieb jedoch stets umstritten. Sie bestimmt die Programmatik seines gesamten Werks, gelegentlich sind ihm dabei Figuren und Symbolik allzu didaktisch geraten. Seine Meisterschaft in der szenischen Erfassung sozialer Verhältnisse ist indes unbestritten. Lawrence gilt als ein bedeutender Vetreter der Moderne, wenn er auch im Vergleich etwa zu James Joyce oder Virginia Woolf einen noch relativ traditionellen Erzählstil pflegt.

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